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 Festplatten:          Aufbau   |   Funktion   |   Anschlüsse   |   Partitionieren   |   Formatieren

 

 

Die Funktion von mechanischen Festplatten ist ungefähr die gleiche, wie bei einer Tonbandkassette, einem VHS Videoband oder einer Diskette. Eine magnetisierbare Schicht wird auf einem Trägermedium aufgebracht und an kleinen, empfindlichen Spulen vorbeigeführt. Will man etwas auf die Magnetschicht schreiben, erzeugt die Spule ein magnetisches Feld und magnetisiert damit die auf dem Trägermedium aufgebrachten "Magnetpartikel".

Um die genaue Position der zu schreibenden oder zu lesenden Daten bestimmen zu können, wird die Festplatte schon beim Hersteller in logische Bereiche aufgeteilt. Dies nennt man Low-Level-Format. Ähnlich dem Spiel Schiffe versenken oder Schach wird auf der Festplatte ein logisches Koordinatensystem angelegt das aus SPUREN und SEKTOREN besteht.

Die Nummerierung der Spuren beginnt am Außenrand mit der Bezeichnung Null. Die Spur Null enthält wichtige Daten für die Verwaltung und Ansteuerung der Festplatte. Die Sektoren werden ab 1 Nummeriert. So kann bestimmt werden, dass sich Daten im Sektor 5 auf der Spur 2 befinden, oder an diese Position geschrieben werden sollen.

Der Schreib-, Lesekopf kann nun die benötigte Position ansteuern und dort Daten auslesen oder schreiben.

 

 

Die Magnetscheiben (dies können eine oder mehrere sein) heute gebräuchlicher Festplatten sind beidseitig mit einem magnetisierbaren Material beschichtet und haben einige 1000 SPUREN pro Seite  und diese wiederum sind in mehrere SEKTOREN unterteilt. Alle Scheiben sind auf einer Spindel fest miteinander verbundenen und drehen sich daher gleichzeitig und gleich schnell. Alle Spuren, die sich im gleichen Abstand von der Spindel (also übereinander) befinden, nennt man Zylinder.

Ebenso wie die einzelnen Platten fest miteinander verbunden sind und sich dadurch immer gleich bewegen, sind auch alle Schreib-, Lesearme fest miteinander verbunden und bewegen sich immer gleich über die einzelnen Zylinder und Spuren. Die Zählung beginnt bei Kopf Null. Je nach dem welchen Kopf die Elektronik anspricht, befindet man sich auf der entsprechenden Magnetscheibe auf der Ober- oder Unterseite. An der gewünschten Stelle wird nun der entsprechende Kopf auf "lesen" zum auslesen oder "schreiben" zum Speichern geschaltet. Mit den Angaben KOPF | SPUR | SEKTOR kann man nun jedem Bereich eine Adresse zuweisen unter der Daten "wohnen", abgerufen und geschrieben werden können. Diese Aufteilung nennt man Formatierung.

 

Beim Schreiben erzeugt eine winzige Magnetspule ein Magnetfeld und magnetisiert die Teilchen der Magnetschicht der Platte.

Nord oder Süd. Dies ist gleichbedeutend mit Null und Eins... der Binärcode

 

Beim Auslesen geschieht das genaue Gegenteil. Das Magnetfeld der Schicht hat eine Wirkung auf den Lesekopf und genau wie bei einem Dynamo am Fahrrad, induziert dieses Magnetfeld im Lesekopf eine Spannung, die ab einer bestimmten Stärke als 1, anderen Falls als 0 erkannt wird.

 

 

Die kleinste Informationseinheit auf einem PC und einer Festplatte ist ein Bit. Dieses kann magnetisiert sein oder nicht. Sprich EINS oder NULL sein. In unserem Beispiel haben wir bei der Formatierung eine Sektor-größe von 512 Byte gewählt.

Alle Zeichen und Buchstaben haben wie beim Morsealphabet eine eigene Kombination dieser gesetzten oder nicht gesetzten Bit's Man braucht 8 Stück, die Man als Gruppe Byte nennt, um ein Zeichen darzustellen. Bei 512 Byte bekommt man also 512 Buchstaben oder Zeichen pro Sektor unter.        >> Dies ist zum ersten Verständnis extrem vereinfacht erklärt ! <<

Denn zu den reinen Daten, in unserem Beispiel Zeichen, kommen z.B. auch noch Informationen hinzu, an welcher Stelle das nächste Stück der Datei weiter geht. Denn ein Brief mit 512 Buchstaben wäre etwas kurz. Dies ist so gelöst, um die FAT (File Allocation Table / Dateizuordnungstabelle) nicht aus den Nähten platzen zu lassen und um unnötiges Hinundherbewegen der Leseköpfe zu vermeiden. Auch Programminformationen welche Schriftart in welcher Farbe und Absätze müssen natürlich gespeichert werden. Logos und Bewerbungsfotos ebenso. Dieser Platz steht dann natürlich nicht mehr für unsere Zeichen zur Verfügung. Dazu aber mehr bei dem Thema Formatieren.
 

Zone Bit Recording

Die speicherbare Datenmenge (Speicherdichte) pro cm (bpi / bits per inch) ist eine feste, durch den Herstellungsprozess bedingte Größe, abhängig vom verwendeten Material. Da die Spurlänge am äußeren Rand größer ist, aber in jedem Sektor nur die gleiche, vorbestimmte Datenmenge (z.B. 512 Byte) gespeichert werden kann, verschenkt man kostbaren Speicherplatz. Nehmen wir an, pro Sektor können 512 Byte gespeichert werden. So müssen die kleinsten Bereiche eines Sektors, die sich im Zentrum der Magnetscheibe befinden,  diese 512 Byte aufnehmen können. Sobald eine Spur in einem Sektor, nach außen hin, aber so lang wird, dass sie den doppelten Betrag (1024 Byte) aufnehmen kann, kann man den Bereich in 2 Sektoren unterteilen und hat so den Platz nicht verschenkt sondern optimal ausgenutzt.

 

 

 

 

Der Controller, der sich auf der Rückseite jeder mechanischen Testplatte

befindet unterteilt die Festplatte dabei in mehrere Unterfestplatten. Dem Rechner, Bios und dem Betriebssystem "gaukelt" der Controller allerdings eine einzelne Festplatte vor, was Physikalisch gesehen ja auch stimmt. Lediglich die logische Verwaltung übernimmt der Controller.

Jedes Mal, wenn sich zum äußeren Rand hin die Spur so sehr verlängert hat, dass in unserem Beispiel weitere 512 Byte hineinpassen, wird dieser Bereich, Festplatten intern, als weitere Magnetscheibe behandelt. Dies ist nötig, da sich die Anzahl der Sektoren, durch die höhere Spurlänge, erhöht. Eine "neue Platte" bedeutet auch jeweils 2 neue (logische) Schreib-, Leseköpfe (Ober und Unterseite) da nicht der "Name" der Platte zum auffinden der Daten benutzt wird, sondern die Bezeichnung des Schreib-, Lesekopfes. Dies erspart bei der Verwaltung eine Steuerinformation. Bezeichnung des Kopfes im Gegensatz zur Bezeichnung von Platte und Seite.

Ist der Controller beschädigt, weiß "niemand" mehr wie die Daten auf der Platte organisiert sind. Man kann dann versuchen, einen Controller einer gleichen Platte zu benutzen um wieder an seine Daten zu kommen. Dies ist gängige Praxis bei Datenrettungsfirmen. Anders herum baut man dort bei Bedarf unter Umständen auch die Magnetscheiben unter Laborbedingungen aus der defekten Platte aus und setzt diese in eines mit funktionierender Mechanik.